In Dagstuhl zeigt sich, dass sich Kunst und Wissenschaft näher stehen als angenommen.
"Blütenrausch", so lautet der Titel einer Ausstellung, die derzeit im Informatikzentrum Schloss Dagstuhl zu sehen ist. Man kann tatsächlich in einen Rausch geraten, wenn man diese bei all ihrer Farbenpracht doch hochsensiblen Bilder betrachtet, die die Schönheit, die Kraft und die Zerbrechlichkeit einer Blüte unnachahmlich zum Ausdruck bringen.
Die Fotografin Mechthild Schneider bestreicht Holzplatten mit lichtempfindlicher Fotoemulsion und belichtet sie mit Negativen von Blüten und Blütenteilen. Dabei beschränkt sie sich nicht darauf, die Blüten von außen zu zeigen, sondern sie führt den Betrachter mitten hinein in die üppige Lebendigkeit dieser Lebewesen, ergründet ihre Geheimnisse und offenbart sie denjenigen, die mit offenen Sinnen zu schauen vermögen.
Dass diese Bilder ausgerechnet in einem wissenschaftlichen Zentrum präsentiert werden, verleiht der Ausstellung noch einen zusätzlichen Reiz. Wissenschaftler und Künstler, so erkennt man hier, liegen in ihren Intentionen gar nicht so weit auseinander, wie es gelegentlich den Anschein hat. Beide sind experimentierfreudig und wollen die Ergebnisse ihrer Arbeit gerne mit anderen teilen. Und sowohl Wissenschaftler als auch Künstler halten mit ihren Bestrebungen Ausschau nach einer besseren Welt.
Ihr Kollege Joachim Ickrath beschreibt Mechthild Schneider als einen vielseitig begabten Menschen. "Sie ist in erster Linie Künstlerin", erklärt er, doch der Umgang mit der Fotografie erfordere neben ästhetisch produktiver Sensibilität auch strategisches Denken und geordnetes Vorgehen. Sie müsse die Regeln beachten, die dieses Medium ihr auferlegt, ohne die Schönheit ihrer Objekte aus den Augen zu verlieren. Die gelernte Fotografin stammt aus Wadern, lebt jedoch seit 15 Jahren in Saarbrücken. Seit 1986 hat sie zahlreiche Ausstellungen bestritten, zu deren Themen neben Pflanzen und Blüten auch Akte, Stadtgesichter und Industrie-Motive gehören.
Blühendes von innen betrachtet
Sascha Daeges Categories: News Press review ArtIn Dagstuhl zeigt sich, dass sich Kunst und Wissenschaft näher stehen als angenommen.
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