Die Gesellschaft für Informatik e.V., der Fakultätentag Informatik, das Leibniz-Zentrum für Informatik – Schloss Dagstuhl und die Literaturdatenbank dblp planen die erste deutschlandweite Erhebung zu nationalen und internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften und Konferenzen in der Informatik. Ziel der geplanten Erhebung ist eine Übersicht über die in der deutschen Informatik genutzten Publikationskanäle in Form von internationalen und nationalen wissenschaftlichen Konferenzen und Zeitschriften.
Es existiert eine Vielzahl von kommerziellen und nichtkommerziellen Literaturdatenbanken in der Informatik. Allerdings weisen diese einige strukturelle Defizite auf: Viele Datenbanken berücksichtigen die spezifische Publikationskultur in der Informatik nur unzureichend und weisen zudem regionale und thematische Inhomogenitäten auf. Die Gesellschaft für Informatik e.V., der Fakultätentag Informatik und das Leibniz-Zentrum für Informatik – Schloss Dagstuhl wollen hier Abhilfe schaffen und die nichtkommerzielle und international renommierte Literaturdatenbank dblp computer science bibliography im Dialog mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu der Referenzdatenbank für die Informatik ausbauen.
Als erster Schritt ist eine Befragung deutscher Informatikerinnen und Informatiker über ihre persönliche Verwendung und Einschätzung einschlägiger Publikationsorgane in Vorbereitung. Zur Qualitätssicherung der Umfrage und zur Auswertung der Ergebnisse wurde bereits ein Editorial Board etabliert.
Prof. Oliver Günther, Präsident der Gesellschaft für Informatik e.V.:
"Informatiker und Informatikerinnen aus Forschung und Praxis in Deutschland benötigen eine verlässliche Quelle zur Bewertung und Einschätzung von Journalen und Konferenzen im Informatikumfeld. Gemeinsam mit unseren Partnern können wir als GI unsere Expertise in diesen Prozess und die nachfolgende Auswertung einbringen.“Prof. Reinhard Wilhelm, Wissenschaftlicher Direktor von Schloss Dagstuhl:
„Der Zwang zu publizieren - publish or perish - und die Möglichkeit, mit wissenschaftlichen Publikationen Geld zu verdienen, haben zu einem Wildwuchs an wissenschaftlichen Konferenzen und wissenschaftlichen Zeitschriften geführt, in welchem sich gerade der Nachwuchswissenschaftler schwer zurecht findet. Das Ergebnis der von uns unterstützten Umfrage soll dem Wissenschaftler und vor allen Dingen dem wissenschaftlichen Nachwuchs helfen, die Spreu vom Weizen zu trennen und sich seriöse Konferenzen und Zeitschriften für seine Publikationen auszuwählen.”
Die Umfrage wird in den nächsten Wochen unter allen Mitgliedern der Gesellschaft für Informatik erfolgen. Die Ergebnisse der Umfrage werden insbesondere dazu genutzt, die Literaturdatenbank dblp weiter auszubauen. Weitere Details zur Umfrage und zum Editorial Board finden Sie unter http://survey.dagstuhl.de/info.
Ansprechpartner für inhaltliche Fragen zur Umfrage:
Dr. Michael Wagner
Schloss Dagstuhl
Projekt LZI+DBLP
Universität Trier
H535, Campus II
54286 Trier
Tel.: + 49 (0)651 / 201-2095
michael.wagner@dagstuhl.de
Alexander Rabe
Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), Hauptstadtbüro
Anna-Louisa-Karsch-Straße 2
10178 Berlin
Tel.: +49 (0)30 / 72 61 566 15
alexander.rabe@gi.de
Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist eine gemeinnützige Fachgesellschaft zur Förderung der Informatik in all ihren Aspekten und Belangen. Gegründet im Jahr 1969 ist die GI mit ihren heute rund 20.000 Mitgliedern die größte Vertretung von Informatikerinnen und Informatikern im deutschsprachigen Raum. Die Mitglieder der GI kommen aus Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Lehre und Forschung.
Schloss Dagstuhl lädt das ganze Jahr über Wissenschaftler aus aller Welt ins nördliche Saarland ein, um über neueste Forschungsergebnisse in der Informatik zu diskutieren. Mehr als 3.000 Informatiker von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und aus der Industrie nehmen jährlich an den wissenschaftlichen Veranstaltungen in Dagstuhl teil. Seit 2005 gehört Schloss Dagstuhl zur Leibniz-Gemeinschaft, in der zurzeit 86 außeruniversitäre Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen in Deutschland vertreten sind. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam.
Bei Veröffentlichung Beleg erbeten. Vielen Dank!
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