GI-Dagstuhl-Seminar 14502
Informatik@Schule – Agenda für informatische Bildung in der Schule
( 07. Dec – 10. Dec, 2014 )
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Organisatoren
- Rainer Gemulla (Universität Mannheim, DE)
- Wim Martens (Universität Bayreuth, DE)
- Johannes Schöning (Hasselt University - Diepenbeek, BE)
- Carsten Schulte (FU Berlin, DE)
Kontakt
- Heike Clemens (für administrative Fragen)
Dagstuhl Seminar Wiki
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Gemeinsame Dokumente
- Dagstuhl Materials Page (Use personal credentials as created in DOOR to log in)
Documente
Impacts
- 3. Dagstuhl-Erklärung zur Informatischen Bildung in der Schule 2015 der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) - Schöning, Johannes; Gemulla,Rainer; Martens, Wim; Schulte, Carsten - Bonn : Gesellschaft für Informatik e.V., 2015.
- Dagstuhl Manifesto : GI-Dagstuhl-Seminar : Informatik@Schule : pp. 243-245 : article - Gemulla, Rainer; Martens, Wim; Schöning, Johannes; Schulte, Carsten - Berlin : Springer, 2015 - (Informatik Spektrum : 38. 2015, 3).
- Informatik@Schule : Agenda für informatische Bildung in der Schule : 07. - 10. Dezmber 2014, GI-Dagstuhl Seminar 14502 - Gemulla, Rainer; Martens, Wim; Schöning, Johannes; Schulte, Carsten - 2014.
Programm
In der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) und darüber hinaus in der Informatik-Forschungsgemeinschaft besteht der Grundkonsens, dass die Ausbildung und Förderung der Disziplin Informatik schon in den Schulen beginnen sollte. Schon 2004 und davor formulierte die GI ein Memorandum für die Stärkung der Bildung in der Disziplin Informatik an Schulen, welches auch in der Zwischenzeit oftmals wiederholt vorgebracht wurde. Leider zeigt sich z. Zt. weiterhin ein bundesweit uneinheitliches Bild, was den Stellenwert, die Herangehensweise und die Durchführung von Informatikunterricht in der Schule angeht. Zusammenfassend kann man sagen, dass Informatikthemen einen eher niedrigen Stellenwert in der schulischen Ausbildung haben.
Bundesweit gibt es verschiedene Wettbewerbe, die sich zum Ziel gesetzt haben, Begeisterung für informatische Themen zu schaffen. Auch gibt es auf Landesebene ähnliche Wettbewerbe für interessierte Schülerinnen und Schüler. Lokal gibt es verschiedene Initiativen, oftmals auch im Zusammenhang mit MINT-Initiativen und Schülerlaboren, die informatische Bildung für SchülerInnen bereitstellen. Darüber hinaus gibt es mehr und mehr punktuelle Initiativen von Universitäten und Hochschulen für Schulen und ihre SchülerInnen.
Es braucht aber eine langfristige und durchgehende Behandlung von informatischen Themen in der Schule, da heutzutage IT-Innovationen in alle Wirtschaftsbereiche und Wissenschaftsfelder einziehen. Sie sind ein Motor der Innovation in vielen Bereichen; vom Einzelhandel (Stichwort: Digitaler Handel), über den Autobau (Stichwort: Industrie 4.0) bis hin zu erneuerbare Energien (Smart Energy); IT ist eine Basistechnologie und Grundlage der Zukunft. Über den Stellenwert der genannten Themen (Smart Energy, Industrie 4.0, Digitaler Handel) besteht ein Konsens, dass diese sehr wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes sind. Trotzdem wird die Informatikbildung der nächsten Generationen dabei oftmals ausgeblendet.
Zukünftige Generationen müssen sicher im Umgang mit einer breiten Palette von IT-Technologien sein, ein grundlegendes Verständnis über ihre Arbeitsweise erlernen und die Möglichkeiten kennen, IT-Technologien für ihre Aufgaben zu verwenden und entsprechend anzupassen. Dieses kann nur durch einen Schulterschluss zwischen InformatiklehrernInnen, Fach-DidaktikerInnen, Fach-WissenschaftlerInnen, Politik und Wirtschaft geschehen.
Andere Nationen, wie die USA und Groß-Britannien, reformieren dahingegen ihr Bildungssystem stark und binden informatische Themen und Technologien in den Unterricht ein und fördern diese. Deutschland kann, im Gegensatz zu anderen Industrienationen wie Groß-Britannien oder den USA, kein leistungsstarkes und durchdachtes Programm aufweisen, diese wichtigen und zukunftsträchtigen Themen in der Schule zu platzieren.
Unser Ziel ist es, die verschiedene Stakeholder erneut ins Gespräch zu bringen und eine Plattform zum Austausch zu bieten. Wir versuchen den Brückenschlag zwischen InformatiklehrernInnen, Fach-DidaktikerInnen und Fach-WissenschaftlerInnen, um eine tragfähige Agenda für informatische Bildung in der Schule auszuarbeiten. Dabei liegt der Fokus explizit auf der Informatik und nicht generell auf den MINT-Fächern.
Ziel ist es ein einheitliches “Bild der Informatik” zu schaffen, d.h. die Bedeutung der Informatik in der schulischen Bildung klar auszuarbeiten und nach außen zu kommunizieren. Außerdem sollen Fragestellungen diskutiert werden, ob Informatik nur als eigenständiges Fach oder besser auch integriert in viele Fächer unterrichtet werden sollte. Wie können die vielen Initiativen, die von Universitäten und Hochschulen lanciert werden, besser unterstützt und vernetzt werden, um auch nachhaltig wirksam zu sein? Wie können engagierte Personen erreicht / unterstützt werden und welche technischen Unterstützungen brauchen Schüler, Lehrer und Eltern?
Die oben genannten Fragestellungen sollen in dem 2,5-tägigen Seminar auf Schloss Dagstuhl erörtert werden. Die Anreise erfolgt am Sonntagabend, die Abreise am Mittwoch vor oder nach dem Mittagessen. Eine Teilnahme an allen Tagen ist verpflichtend.