Supercomputer - was das ist und wozu sie gut sind - Thomas Prinzler hat sich kundig gemacht - auf Schloss Dagstuhl, wo sich die Informatik trifft.
Sollten Sie an ein Kloster denken, dann liegen Sie so ganz falsch nicht. Mönche würden hier kaum singen. Schloss Dagstuhl in der Nähe von Saarbrücken ist ein wissenschaftliches Begegnungszentrum, das auch als Informatikkloster bezeichnet wird – nicht zuletzt wegen des Neubaus neben dem Barockschloss, in dem die Zimmer um einen Bibliotheks- und Hörsaalturm angeordnet sind und kreuzgangähnlich verbunden sind. Regelmäßig treffen sich hier Informatiker und Computerexperten aus aller Welt zu Workshops, Seminaren, Konferenzen. Letzte Woche waren rund 40 Spezialisten für Supercomputer in Schloss Dagstuhl.
Wissenschaftler verstehen unter Supercomputer ganz etwas anderes als unseren 2000 Euro teuren Computer zu Hause, mit dem wir Bilder, Filme und Töne bearbeiten und superschnell surfen können, und der mit exzellenter Computergrafik rasantes Spielen ermöglicht.
Der österreichische Computer-Scientist Strohmeier arbeitet im Lawrence National Laboratory in Berkeley, einer Großforschungseinrichtung in den USA, in der Wissenschaftler unterschiedlichster Bereiche die Rechenzeit der 10.000 parallel-geschalteten Computer buchen können. In den letzten 10 Jahren hat sich die Rechenleistung des schnellsten Computers vertausendfacht. Diese Beschleunigung eröffnet neue Perspektiven für viele Wissensgebiete.
Der Stromverbrauch eines Supercomputers ist durchaus mit dem einer Kleinstadt zu vergleichen, das Lawrence National Lab, das vom Energieministerium in Washington finanziert wird, benötigt ein eigenes Umspannwerk für seinen Supercomputer, der im Kassenraum einer alten Bank von der Größe einer Turnhalle untergebracht ist.
Worüber diskutieren nun Supercomputerexperten? Was sind die Probleme? Leicht vorstellbar ist, dass solch ein Supercomputer enorme Hitze erzeugt, dass er gekühlt werden muss – das geschieht mit riesigen Lüftern – aber neuerdings auch mit Wasserkühlung wie beim Automotor.
Mehrere Millionen kostet ein Supercomputer, der etwa alle drei Jahre erneuert werden muss – allein das ist der Grund, warum es weltweit nur eine überschaubare Anzahl von Supercomputern gibt – in Deutschland unter anderem im Forschungszentrum Jülich oder beispielsweise am Konrad-Zuse-Zentrum der TU Berlin.
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Original-Artikel bei Radio Berlin-Brandenburg "InfoRadio" (Internet Archive)